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In Volt: Free (Review)
Artist: | In Volt |
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Album: | Free |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Alternative / Stoner Rock |
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Label: | M&O | |
Spieldauer: | 44:46 | |
Erschienen: | 01.02.2019 | |
Website: | [Link] |
Mit zwei Alben und zahlreichen Konzerten sowohl in Clubs als auch auf kleineren Festivals im Rücken haben sich IN VOLT eine solide Grundlage auf nationaler Ebene geschaffen. Getreu der Branchen-Binsenweisheit, die dritte Veröffentlichung einer Musikgruppe entscheide über ihr langfristiges Schicksal im Business, soll "Free" nun sozusagen eine Lizenz zum Verweilen in der Rockszene sein, idealerweise auch mit Erfolgen über die Heimat der Gruppe hinaus.
Die Franzosen haben einen medienwirksamen Coup gelandet, denn niemand Geringerer als Scorpions-Großmacher Dieter Dierks wurde auf sie aufmerksam und bot sich Jon Cafferty (Die Toten Hosen, Joy Division, Jeff Beck u.v.m.) als Produzenten von "Fire" an. Die Aufnahmen und alles weitere erfolgten dann auch in Köln.
An der Umsetzung gibt es folglich nichts auszusetzen, doch die kompositorische Substanz lässt zu wünschen übrig. Funky Tracks wie 'New time' oder gleich zu Beginn das Titelstück mit zwar unschönem "fire … desire"-Reim sind IN VOLTs Stärken.
Wenn die Pariser hingegen beispielsweise in den Strophen von 'I'm down' und 'Here I am' nach dem Start-Stopp-Verfahren vorgehen, wobei die Spannung und Dringlichkeit jeweils bis zu einem Refrain zunehmen, der in seiner Labbrigkeit enttäuscht zurücklässt, fragt man sich, was sich die verantwortlichen Songwriter damit gedacht haben. Dann wären da noch schmierige Melodic Rocker wie 'Light', in dem die gesanglichen Schwächen von Frontmann Jérôme Gauthier offenbar werden. Der Gitarrist spielt sein Instrument zwar ausgesprochen flexibel, scheint jedoch nur aus Verlegenheit am Mikrofon zu stehen, obwohl er die Band als Triebfeder anführt.
Ausgerechnet im hinteren Drittel sind die besten Kompositionen der Band angesiedelt: Das wonnig mit Wah-Wah-Effekt auf dem Gitarrenkanal schmatzende 'Calm down' mit Abstand die stärkste Nummer der Platte, dicht gefolgt von einem fluffigen Doppelfinale in Form von 'Lonely man' sowie 'That's alright'. Das ist dann ein vielleicht etwas spät kommender Hattrick mit Ohrwurm-Qualitäten.
FAZIT: Merkwürdige US-Westcoast- bzw. Sleaze-Anwandlungen wie 'Fake love', eine pathetische Power-Ballade in Form von 'Harvest', Mängel im Gefüge der Songstrukturen und eine schwache Gesangsstimme machen "Fire" abgesehen von wenigen Vorzügen zu einer arg durchwachsenen Scheibe. Mit dem Durchbruch für IN VOLT wird das so auf lange Sicht hin nichts.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Free
- I'm down
- Harvest
- Here I am
- Light
- Fake love
- New time
- Calm down
- Lonely man
- First taste
- That's alright
- Free (2019) - 8/15 Punkten
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